komplexität der it Komplexität der IT

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IT Netzwerke und IT Systeme: Komplex, komplexer, am komplexesten

Daniel Görtz, NOVAGO GmbH & Co. KG

Die Komplexität der IT hat sich zwischen 1986 und heute so dramatisch verändert, dass sie immer schwerer beherrschbar ist. Selbst Fachexperten müssen sich oft im Rudel zusammenschließen, um den sich daraus ergebenen Problemen Herr zu werden.

Dennoch stoßen wir im Arbeitsalltag immer häufiger auf die Haltung, das wir „ITler“ alles im Handumdrehen erkennen, wissen, wiederherstellen können müssten. DAS ist allerdings ein Irrglaube, dem wir mit Verstand und Vernunft begegnen wollen. Denn: Zauberei gibt es nicht.

Kein „Mimimi“

Bevor ein falscher Eindruck entsteht: Mir geht es um Aufklärung. Wir wollen weder jammern noch uns beklagen. Im Gegenteil! Wir, als NOVAGO, haben das große Glück, mit über 200 verständnisvollen Kunden zusammenzuarbeiten.

Sie nehmen wertschätzend zur Kenntnis, dass wir nicht eher ruhen, bevor der Fehler oder die IT-Irritation behoben ist. Doch auch wir haben es hier mittlerweile mit einem Komplexitätslevel zu tun, in dem Vorhersagen oder gar Versprechungen immer schwieriger werden.

Woran liegt das? Ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt, dass wir uns in einem beispiellosen technologischen Wandel befinden. Diese rasante Entwicklung zeichnet natürlich auch ihre Spuren im Tagesgeschäft aller IT-interessierten Menschen – ob sie nun aktiv in einem entsprechenden Beruf arbeiten oder ein privates Netzwerk einrichten wollen.

IT - Komplexität der Systeme

Als ich mit DOS anfing, hatte ein Betriebssystem den Umfang von ca. 1 Megabyte und 60 Dateien (MS-DOS 3.3, 1 MB Daten, ca. 60 Dateien, 1 Prozess). Damals haben Betriebssysteme in der Regel immer nur eine Aufgabe auf einmal gemacht.

Dann entwickelten sich die Betriebssysteme weiter, sie wurden umfangreicher (Win95, ca. 37 MB Daten, ca. 1300 Dateien, vermutlich 10-20 Prozesse) und Multitasking-fähig. Fortan konnten sie also mehrere Dinge gleichzeitig machen.

Es folgte die Einführung erster Hintergrunddienste. Gleichzeitig wurden die Betriebssysteme immer weniger vorhersehbar (deterministisch). Später mit dem Wachstum und der Alltagstauglichkeit der Internets begann die Vernetzung der Systeme.

Sie hatten fortan mehrere Dutzend Hintergrunddienste und diese begannen eigenständig mit dem Netzwerk und dem Internet zu kommunizieren. Damit verstärkte sich natürlich noch einmal die ohnehin schon schwindende Vorhersehbarkeit, wie ein System reagiert (Reduktion des Determinismus).

Diese Systeme hatten nämlich nicht mehr 60 Dateien, sondern mehr als 10.000 Dateien (Win XP, ca. 1.500 MB Daten, mehr als 10.000 Dateien, ca. 20 – 40 Prozesse)! Heutige Betriebssysteme sind ohne Internet schon in ihrer Funktion beschnitten oder können ohne Netz überhaupt nicht mehr funktionieren.

Windows 10 zum Beispiel benötigt, genau wie das Office Paket, Internetzugang um seine Lizenz zu überprüfen. Mittlerweile werden auch Microsoft Internet Anmeldungen (Microsoft Live) bei Office und Windows 10 genutzt.

Sie haben viele Duzend ständig im Hintergrund laufende aktive Vorgänge und damit in sich einen unfassbar hohen Komplexitätsgrad erreicht. (Windows 10, ca. 25.000 MB Daten, ca. 170.000 Dateien, ca. 120 Prozesse auf einem Arbeitsrechner. Auf Servern mehr.) Hinzu kommen die Updates, die die Systeme immer schneller und immer stärker verändern.

Achterbahn

Vom PC im Jahre 1986, der EINE Sache auf einmal konnte hin zum Inter-Netzwerk aus Systemen, die TAUSENDE Sachen parallel machen – OHNE das man im Vordergrund auch nur ein Programm gestartet hat.

Das alles in weniger als vier Jahrzehnten. Welch ein Segen! Und welch ein Fluch… der sich auch in den IT-Berufen auswirkt. Ein Beispiel: Ein Techniker hatte in seiner Ausbildung im Jahre 2000 mit einzelnen Konstellationen zu tun und kannte sich bestens aus, weil sie über Monate hinweg Bestand hatten.

Er hat im Jahre 2020 nicht die geringste Chance, in den Abertausenden von Konstellationen in denen sich Netzwerke heute befinden, Erfahrung mit jeder Konstellation zu sammeln, weil sich jede mehr oder weniger unterscheidet – manchmal nur in Nuancen, die aber entscheidend sein können.

Die Vorhersagbarkeit des Verhaltens von Systemen und die Möglichkeit, mit bestimmten Konstellationen wiederverwendbare Erkenntnisse zu gewinnen, sind stark eingeschränkt. Es ist also nahezu unmöglich, bereits Erlerntes ein zweites Mal anzuwenden.

Die Techniker von einst entwickeln sich hin zu Analysten komplexer Systeme, um Fehlfunktionen zu finden, um diese Systeme beherrschbar zu gestalten. Aber auch hier gilt: Erfahrung mit „dem einen System“ oder „dem anderen System“ gibt es schlicht nicht mehr. Dafür dreht sich die IT Welt zu schnell und ist zu vielfältig.

Immer beweglich bleiben

Ist damit der Beruf des IT Technikers überholt? Nein! Doch er kann seinen Kunden nicht mehr derart vor Überraschungen schützen wie es noch in der vorhersagbaren Welt von vor wenigen Jahren der Fall war. Es ist schlicht nicht möglich, jedwede Situation in die der Anwender kommen wird, vorab zu testen oder zu formen.

Wir, IT Techniker, sind aber mit unserer Erfahrung, mit dem was wir in der BlackBox Computer aus Erfahrung erahnen können, sehr wohl in der Lage, effektiv Abhilfe zu schaffen. Wir sind quasi ein Lotse, der die Untiefen des Gewässers kennt.

Dafür müssen wir wesentlich flexibler und stets einsatzbereit sein, um genau dann zu helfen, wenn wieder mal eine Software etwas anderes tut als es der Anwender erwartet. Oder wenn wieder mal Updates ganz still und leise etwas unter der Haube verändert haben.

Damit die IT auf der Seite unserer Kunden trotz all der System-Komplexität möglichst reibungslos funktioniert braucht es genau zwei Dinge: Die Geduld und das Verständnis unserer Kunden als Anwender und unseren Einsatz sowie unsere Erfahrung.

Wir sind gern an Ihrer Seite!

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